Mut zur Veränderung
- Robert Rienass
- 11. Feb. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. März 2022
Wie wir Neuanfänge erfolgreich meistern

Wir Menschen sind neugierige Wesen. Ständig auf der Suche nach neuen Impulsen, Informationen und Erlebnissen. Das ist gut. Denn unser Geist freut sich über Abwechslung. Er braucht regelmäßige Veränderungen um nicht zu verkümmern. Demgegenüber steht die Angst vor dem Unbekannten. Wir fürchten uns vor körperlichen und seelischen Verletzungen. Vor Misserfolg und Enttäuschung. Die Kunst liegt darin diese beiden gegensätzlichen Phänomene anzunehmen und sie miteinander zu verbinden. Aber wie?
Die Lüge der Angst
Oft verstecken wir uns hinter dem, was wir bereits können und schon lange tun. Sei es der Job in der Buchhaltung, den wir seit 10 Jahren ausüben oder das Leben in unserer Geburtsstadt, die wir bisher höchstens für eine handvoll Urlaubsreisen verlassen haben. Tägliche Routinen, eine gewohnte Umgebung und langjährige Beziehungen geben uns ein Gefühl von Behaglichkeit. Stehen in einem dieser Lebensbereiche große Veränderungen an reagieren wir meist ängstlich, mindestens skeptisch. Die menschliche Angst vor dem Scheitern scheint größer als die Vorfreude auf neue Dinge. Fakt ist: Das stimmt nicht. Unser Bedürfnis nach Veränderung ist von Natur aus genauso groß wie das nach Sicherheit und Geborgenheit. Doch nicht jeder von uns kann sich im gleichen Maße auf ungewohnte Situationen einlassen. Entscheidend sind unsere persönlichen Erfahrungen und unsere innere Haltung gegenüber Neuanfängen. Sie bestimmen darüber, ob wir ängstlich oder freudig auf Veränderungen reagieren.
Der Schlüssel zur Freiheit
Wir haben nur bedingt Einfluss auf unsere Umwelt. Schmerz, Trauer, Leid und Misserfolg gehören zum Leben. Sie lassen sich nicht vermeiden. Dennoch sind wir ihnen nicht hilflos ausgeliefert. Stichwort: persönliche Einstellung. Schrauben wir an ihr, bekommen wir einen veränderten Blickwinkel und können negative Erfahrungen aus der Vergangenheit neu bewerten. Sie positiver besetzen. Wenn wir vermeintlich bremsende Kräfte wie Angst, Schmerz und Schuld annehmen und sie in unser Dasein integrieren, gewinnen wir wahre Freiheit und neuen Mut. Aus unseren einst erdrückenden Erfahrungen und Gefühlen keimen plötzlich Hoffnung und Entschlossenheit. Auch die schönsten Pflanzen wachsen auf Ascheboden. Noch Fragen?

Neuanfang kann man üben
Der Mensch kann sich an Veränderung gewöhnen. Dafür müssen wir regelmäßig neue Wege gehen. Das heißt nicht alle gewohnten Parameter aufzugeben. Es wäre schwachsinnig eine gute Freundschaft oder eine funktionierende Partnerschaft zu beenden, nur um die Erfahrung eines Neuanfangs zu machen. Bereits kleine Veränderungen im Alltag bereiten uns besser auf große Umschwünge vor. Wir können uns beispielsweise regelmäßig eine neue Jogging-Route suchen, statt immer den gleichen Weg zu laufen. Oder zum Frühstück Tee trinken und auf Kaffee verzichten. Auf diese Weise trainieren wir unser Gehirn, das nach einer Weile der Übung erkennt: Veränderungen sind normal und kein Grund den Körper per se in Alarmbereitschaft zu versetzen.
Loslassen statt festhalten
Vor etwa einem Jahr begann ich mit der konkreten Planung dieses Blogs. Viele Fragen waberten durch meinen Kopf. Worüber soll ich schreiben? Welche Themen interessieren mich selbst? Mit welchen Inhalten kann ich meinen Lesern einen echten Mehrwert bieten? Über Monate hinweg habe ich recherchiert und gegrübelt. Langsam aber sicher fand ich Antworten. Der Blog nahm Gestalt an. Einige Parameter entwickelten sich genau wie geplant, andere völlig konträr zur ursprünglichen Idee. In jedem Fall fügte sich alles. Denn ich bin beharrlich geblieben und habe nie das Ziel aus den Augen verloren. Scheiterte eine meiner Ideen an ihrer Umsetzbarkeit, habe ich versucht sie so gut es geht loszulassen. So entstand Raum für Alternativen. Und ich habe erkannt, dass die neuen Pläne meist besser waren als meine ursprünglichen Ideen.

Nur nicht liegen bleiben
Das Leben ist voller Überraschungen, die darauf warten von uns entdeckt zu werden. Die Geschichte hinter meinem Blog ist ein marginales Beispiel für die Vielzahl an Möglichkeiten, die sich uns Menschen bieten. Ich möchte Euch ermutigen, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege zu gehen. Mit einer positiven Grundhaltung und der Neubewertung von Misserfolg gelingt dies am besten. Denkt immer daran: Alles ist besser, als unglücklich im Status-Quo zu verharren.
Text: Robert Rienass
Bilder: Rattanakun Thongbun, icon0.com/Pexels, Ian Panelo/Pexels
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